Nervosität vor einem Auftritt ist positiv. Sie ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass jetzt gleich etwas Besonderes passiert. Für Menschen, die Ihnen wichtig sind. Wenn Sie vor einem Coaching oder Vortrag nicht nervös sind, spulen Sie vielleicht nur reine Routine ab. Sie ziehen Ihr Ding durch. Dabei gehen Emotionen verloren. Und die Wertschätzung gegenüber Ihrem Publikum. Und dann? Kommen Ihre Inhalte beim Publikum nicht an, weil das Wichtigste fehlt: Ihre Begeisterung. Sie erinnern sich: Nur wo Funken sprühen, entsteht Feuer. Und nur, wenn Ihr Herz aufgeregt klopft, ist die Zeit reif für Ihren erfolgreichen Auftritt. Wie Sie mit Lampenfieber vor dem Auftritt richtig umgehen, dabei helfen Ihnen die nachfolgenden Tipps.
Tipp 1: Die richtige Vorbereitung – proben Sie Einstieg und Finale
Üben. Üben. Üben. Insbesondere den Einstieg – also der Moment, an dem unser Lampenfieber noch besonders „heiß“ ist – und das Finale – den Paukenschlag, der ohnehin das Wichtigste ist – sollten Sie auswendig lernen. Denn auch für eine Präsentation gilt: Der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt. Genau dafür verschafft Ihnen eine fest in Ihrem Gedächtnis verankerte Wort- oder Satzfolge notwendige Sicherheit – und perfekten Halt: Sie haben sich Ihre wichtigsten Inhalte oder Argumente durch das Auswendiglernen zu Eigen gemacht. Sie gehören zu Ihnen und sind jederzeit abrufbar. Lampenfieber hin oder her!
Merke: Proben Sie Ihren Einstieg und das Finale mehrfach laut und deutlich.
Tipp 2: Fitness für Stimme und Körper – Last-Minute-Übungen
Eine feste Stimme und eine aufrechte, entspannte Körperhaltung verleihen Ihrem Auftritt Größe. Auch noch kurz vor Ihrem Auftritt können Sie sich mit diesen Last-Minute-Übungen „locker machen“:
- Lassen Sie einige Male die Lippen flattern wie ein Pferd – wenn’s in den Lippen schön kribbelt ist das ein Zeichen für Entspannung
- Schneiden Sie vor einem Spiegel im Waschraum große Grimassen – die Muskeln werden gelockert, der Gesichtsausdruck entspannt
Die gezielte Bewegung vor Ihrer Präsentation ist für mich DIE Geheimwaffe gegen Lampenfieber und den damit verbundenen Stress. Der Grund: Unter Stress reagieren wir eher instinktiv statt rational. Dieses Verhalten aus der Urzeit ist auch heute noch in uns. Wurde ein Steinzeitmensch einst von einem Säbelzahntiger überrascht, so stand unser Vorfahre unter Stress – und vor der Entscheidung: dem Säbelzahntiger eins überzuziehen oder möglichst schnell wegzulaufen. Ihr Publikum zu verhauen macht wenig Sinn. Weglaufen auch nicht. Also müssen Sie den Stress anders abbauen. Gezielter. Deshalb: Senken Sie Schritt für Schritt Ihr Lampenfieber. Bewegen Sie sich:
- Hopsen Sie ein paar Meter locker und leicht – so bauen Sie gezielt Stress ab und holen sich ein Stück der Gelassenheit aus Ihrer Kindheit zurück
Merke: Immer schön locker und in Bewegung bleiben.
Tipp 3: Tief durchatmen – Atemübungen gegen Lampenfieber
21, 22, 23. Und ausatmen: Indem Sie Ihre Atemfrequenz bewusst reduzieren, werden Sie ruhiger. Bis zu 20 Atemzüge pro Minute können bei Lampenfieber schon einmal auftreten. Mit den folgenden Atemübungen lässt sich die Atmung auf bis zu 6 Züge drosseln:
- Atmen Sie aus und warten Sie dann etwa 3 Sekunden bis zum nächsten Einatmen – so wird ihre Atmung entschleunigt
- „Blasen“ Sie beim Ausatmen negative Gedanken und Ängste kräftig raus – und befreien Sie sich von Stress
- Atmen Sie anschließend bewusst Sauerstoff durch Ihr Herz ein – und schenken Sie sich neue Energie
- Merke: Atmen Sie ruhig in den Bauch hinein und wieder heraus – und werden Sie Atemzug für Atemzug ruhiger.
Mit diesen 3 Tipps können Sie Ihr Lampenfieber auch noch kurz vor einem Auftritt – also dann, wenn die Nervosität am größten ist – ganz gut in den Griff bekommen. In meinem nächsten Beitrag bekommen Sie weitere 2 Tipps, wie Sie durch Autosuggestion Erfolgsgefühle abrufen, Halt durch Verbündete im Publikum finden und zum Dirigenten Ihres Auftritts werden.
Sehen Sie Lampenfieber positiv!
In meinem Rhetorikseminar zeige ich Ihnen, wie Sie mit Lampenfieber umgehen und erfolgreich präsentieren!
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