Im letzten Beitrag habe ich Ihnen 3 pragmatische Tipps vorgestellt, wie Sie gezielt und nach Plan mit Lampenfieber umgehen können: Wir haben uns gemeinsam auf den Einstieg und das Finale perfekt vorbereitet, entspannt ein- und ausgeatmet und kindliche Gelassenheit herbeigehopst. Und dennoch: Ihr Herz klopft, Ihre Hände sind schweißnass und Ihre Knie ganz weich. Wie wunderbar! Denn all diese Symptome haben eines gemeinsam: Sie sind die Folgen eines Adrenalinschubs. Zur Erinnerung: Das Hormon Adrenalin bringt uns frische Energie, steigert unsere Leistungsfähigkeit und teilt uns wie eine innere Uhr mit: Jetzt geht’s los!
Die typischen Lampenfieber-Symptome positiv zu interpretieren, hilft Ihnen dabei, Lampenfieber als wichtigen Bestandteil Ihrer Arbeit, Ihrer Performance zu sehen. Genauso wie die folgenden 2 Tipps – die sich auch im Notfall – also während eines Blackouts – während einer Präsentation einfach abrufen lassen.
Tipp 4: Autosuggestion – glauben und erinnern gegen Lampenfieber
In der Medizin zählt Lampenfieber zu den sozialen Phobien. Als die Angst, vor anderen Menschen zu versagen. Gegen diese Versagensangst halte ich mich an meinem persönlichen, körperlichen Anker aus der NLP-Technik fest – der mich auf Abruf daran erinnert, dass ich es kann. Rückblick: Einer meiner ersten großen Aufritte vor rund 15 Jahren war ein voller Erfolg: Das Publikum war begeistert und hat applaudiert. Das hat mich sehr glücklich gemacht. Genau diese Situation hole ich mir zurück: Dafür schließe ich meine Augen und rufe mir ein detailliertes Bild des Raumes und des Auditoriums ins Gedächtnis: Ich sehe die Bühne, auf der ich stehe und die aufmerksamen Blicke des Auditoriums. Ich höre und spüre den Applaus und freue mich über die anregenden Gespräche nach dem Vortrag.
Erst wenn ich dieses Hochgefühl von damals wieder ganz präsent bei mir habe, drücke ich fest meinen Daumen und speichere es ab. Daumendrücken = Glücksgefühl. Dank der NLP-Technik ist dieses positive Ereignis fest in mir verankert. Ich kann es abrufen, wann immer ich will. Ich muss nur meinen Daumen drücken.
Weitere Autosuggestionen, die dabei helfen, Lampenfieber in den Griff zu bekommen sind:
- Ich erzähle nur etwas
- So wichtig bin ich nicht
- Das Wichtigste ist ohnehin nur das Finale
Mit diesen Glaubenssätzen verändern wir unsere Wahrnehmung auf den bevorstehenden Auftritt und nehmen ihm die Schwere und den Grund nervös zu sein.
Merke: Legen Sie sich positive Glaubenssätze und Erinnerungen zurecht, die Sie jederzeit abrufen können.
Tipp 5: Agieren Sie wie ein Theaterschauspieler – und verneigen Sie sich vor Ihrem Publikum
In meiner Zusammenarbeit mit Theaterschauspielern habe ich sehr viel gelernt – auch über Lampenfieber. Denn, ganz gleich wie routiniert sie auf der Bühne agieren und das Publikum faszinieren: alle haben Lampenfieber. Was sie dagegen tun? Indem sie besonnen und ruhig den Kontakt mit dem Publikum suchen, senken sie Schritt für Schritt ihr Lampenfieber. Nehmen Sie sich gerne auch ein Beispiel an den Routiniers der Bretter, die die Welt bedeuten und
- Beschreiten Sie ruhig und langsam den Raum
- Nehmen Sie Ihre Standposition ein und atmen aus
- Nehmen Sie Blickkontakt mit dem Auditorium auf
- Spüren Sie Ihre Füße
- Denken Sie: „Ich bin hier“
Erst wenn Sie bereit sind, beginnt die Vorstellung – voller Respekt und Leidenschaft.
Merke: Kommen Sie bewusst an. Finden Sie Ihren Standpunkt. Suchen Sie sich Ihnen wohlgesonnene Verbündete im Publikum. Bringen Sie Ihrem Publikum Wertschätzung entgegen.
Fazit: Lampenfieber gehört zu einem erfolgreichen Auftritt
Wenn Sie Ihr Publikum begeistern und über sich hinauswachsen wollen, dann hören Sie den natürlichen Signalen Ihres Körpers gut zu. Mit diesen Tipps sind Sie bereit, souverän darauf zu reagieren. Und Sie wissen ja: Es gibt nur einen Grund nervös zu werden: Wenn Sie nicht mehr nervös sind.
Akzeptieren Sie Lampenfieber – und nutzen Sie das Adrenalin der Aufregung für Ihren Auftritt!
Lernen und erleben Sie live und ungeschminkt dies und noch viel mehr in meinem Rhetoriktraining. Hier zeige ich Ihnen, wie Sie mit Lampenfieber richtig umgehen und erfolgreich präsentieren!
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