„Alles gut“ ist eine banale Floskel, ja gar eine Karrierebremse, behaupten Sprach-Experten und Rhetorik-Profis!
Und tatsächlich, in letzter Zeit begegnen mir immer wieder Artikel, die „Alles gut“ als oberflächlich und karriereschädigend betiteln.
Wie es der Zufall so will, hat mich erst heute Morgen mein Coachee Sabine mit „Hallo lieber Robert, alles gut bei Dir?“ begrüßt und ich fand das überhaupt nicht oberflächlich. Im Gegenteil, ich hatte wie immer das Gefühl, es kommt vor Herzen. Sabine hat das nicht nur so dahingesagt, sondern ernstes Interesse an meinem Befinden.
Warum reagieren so viele Menschen negativ oder sogar aggressiv auf diese vermeintlich banale Floskel?
Weil wir Gewohnheitstiere sind und nur schlecht aus unserer Haut können. Schließlich sagen wir seit je her „Wie geht ́s?“ als Begrüßung oder „kein Problem“, wenn wir zum Beispiel unbeabsichtigt angerempelt werden. „Alles gut“ ist halt neu und nicht seit Jahrzehnten etabliert. Sprache verändert sich.
Aber hast du schonmal darauf geachtet? „Wie geht´s?“, hat sich derart in unser System eingebrannt, dass man meistens gar keine Antwort mehr erwartet. Ich empfinde es jedenfalls so. Auch die Reaktion „kein Problem“, auf eine Entschuldigung, hat für mich eher einen „Ja, ja, kein Problem, du Armleuchter Touch!“. “Alles gut?”, klingt in meinen Ohren meist freundlich, zeitgemäß und herzlicher, egal in welcher Situation.
Ich schreibe: …meist… . Denn egal welche Formulierung, kommt diese platt rüber, weil nicht ernst gemeint, dann ist auch “Alles gut” gar nicht gut.
Es kommt eben nicht darauf an “Was” du sagst , sondern “Wie” du es sagst.
Bist du Gegner oder Befürworter von „Alles gut“?