„Ich weiß nie wohin mit meinen Händen!“, wirft Gerlinde in den Raum.
Und tatsächlich ist das eine der häufigsten Fragen, wenn es um die Körpersprache bei Präsentationen geht.
In meinen Rhetorik-Coachings richte ich den Fokus anfangs erstmal auf eine gefühlsmäßig natürliche Bewegung und Haltung der Arme. Nach einigen spaßigen Streck-und Reckübungen in alle Himmelsrichtungen lassen wir die Arme locker fallen. Sie liegen jetzt seitlich am Körper an. Das ist eigentlich die natürliche Position unserer Arme und Hände. Ich lasse meine Coachees eine Weile so stehen und fühlen, bis es aus Gerlinde herausplatzt.
„Das ist ja alles gut und schön Robert, aber das fühlt sich besch… an!“
Ich muss lachen. „Du machst es gerade vor Gerlinde! Genau in dem Moment, als du begonnen hast zu sprechen, haben sich deine Hände automatisch mitbewegt.“
„Es gibt also gar keine geheime Zutat? Warum zermartere ich mir dann vor jeder Präsentation den Kopf?“, Gerlinde ist irritiert.
„Ein paar feine Zutaten gibt es natürlich!
Sprichst du z.B. über höhere Umsätze in der Zukunft, sehe ich im Publikum, wie sich deine Hand von links nach rechts bewegt und nach oben führt. Aber Achtung, dies bezieht sich auf die Sicht des Publikums! Du agierst also seitenverkehrt und das ist sehr wichtig, da deine Ausführungen sonst keine Unterstützung finden.
Vielleich hilft dir die Vorstellung eines Charts. Die Zeitachse führt von links nach rechts in die Zukunft.
Nutze die offene Hand, um auf Inhalte deiner Präsentation hinzuweisen oder auch deine Offenheit gegenüber dem Auditorium zu signalisieren.
Erhöhe die Armposition, wenn du besondere Aufmerksamkeit auf einen wichtigen Inhalt lenken möchtest.
Im Grunde genommen sind aber immer nur kleine Korrekturen notwendig, den Rest macht unser Körper ganz von allein.
Es gibt nichts Schlimmeres, als introvertierte Speaker, die nach einem Coaching einer Marionette gleichen und plötzlich künstlich mit den Armen wedeln. Das wirkt nicht nur inszeniert, sondern auch unglaubwürdig.
Meine Hauptzutat ist und bleibt: Macht euch nicht zu viele Gedanken über eure Hände!“
Geht es dir ähnlich oder hast du die Frage noch nie gestellt?